Rahel veröffentlicht ihre neue Single „Schaffner” und widmet dabei ihre künstlerische Gedankenwelt dem Fahren auf Gleisen. Musikalisch bleibt sie ihrem Stil treu.
Leicht verträumt zeichnet Rahel mit ihrer leicht flüsternden Gute-Nacht-Geschichten-Erzählstimme eine dämmrige Stadtlandschaft. Die letzten Sommernächte in Wien Anfang September verhallen, bevor mit zwei Schlägen der gewohnte frische Indie Dream Pop in vollem Umfang ertönt, der von Rahel Kislinger und Produzent Raphael Krenn so gekonnt exerziert wird: Rhythmischer, tanzbarer, griffiger Bass-Sound und gerader Schlagzeugbeat, verhallte Synths und Gitarren sowie die markante Stimme on top machen die Tunes von Rahel unverwechselbar. Gekonnt wird hier fortgesetzt, was beispielsweise mit dem langsameren, tiefgründigen „Hochsommer” oder dem eingängigen Uptempo-Lied „Tapp Tapp Tapp” eingeleitet wurde.
Rahel geleitet uns wieder einmal mehr mit ihren originellen Texten durch den Tag und verbindet dabei Gefühle und Lebenssituationen gekonnt metaphorisch. Das Leben kann hierbei als eine Zugfahrt gesehen werden. („Keiner weiß, wohin wir fahren…”)
Schaffner*innen werden nicht erspäht, aber wenn, dann passiert meistens etwas. Zum Beispiel konfuse, leicht verhaspelte oder nette Durchsagen. Aber auch nette, informative Gespräche. Jedenfalls sind sie stets zwar Autorität ausstrahlende, aber doch meistens nette Reisebegleiter*innen. „Im Licht des Regionalzugs kann ich dich glitzern sehen.”
Was kann in Zügen alles passieren, was nicht auch im Leben da draußen getan werden kann? Nackt gehen…ja, warum eigentlich nicht? Wir könnten so vieles, das wir am Ende nicht tun. Die Musik von Rahel regt immer wieder zum positiven Nachdenken an, inspiriert und gibt Möglichkeit zum Prokrastinieren und Träumen. Es ist eine Festlichkeit für jede*n Bahnliebhaber*in. Wo das herkommt, kommt sicherlich mehr, denn Rahel ist (hoffentlich) noch nicht müde. Nein, nein…
Eine musikalische Empfehlung für jede Zugfahrt.
Foto: © Daria Savytska
