In der neuesten Single zeigen sich Endless Wellness von ihrer (alternative-)rockigen Seite und ziehen dabei neue musikalische Register.
Endless Wellness, die haben sich in den vergangenen Monaten ihren Platz in der Indie Pop-Punk-Szene erobert. Und das durchaus zu Recht. Sind die originellen Texte in ihrer direkten Bildsprache und Wortwitz eine Kuriosität, wie man sie in der heutigen Popmusik doch nur selten findet. Ganz in diese Sammlung reiht sich die jüngst erschienene Single ein, die sich um „Schöne Dinge” dreht. Gekonnt aufgekratzt und rockig zeigen sich Endless Wellness nun (wieder mal) von ihrer nihilistischen Seite. Rotzig, frech und laut atmend singt Sänger Philipp Auer in unterdrückter Stimme… Ja, worüber eigentlich?
Es stellt sich die Frage, was denn nun diese schönen Dinge im Leben sind. Kleine und große Dinge werden beim Denken an den Komos ja doch wieder so verschwindend klein. Instrumente und Stimmen kommen und gehen, wie Gedanken. Die Musik als ständig laufender Gedankenstrom, der am Ende doch nirgends hinführt. Was sollen wir denn bitte sonst tun, wenn nicht, unser kurzes Dasein als Menschen zu genießen und das Beste aus dem zu machen, wer wir sind und was wir haben? „Schöne Dinge” ist eine verspielte Mini-Rapsodie, ein rockiges Understatement und vielleicht eine Ode an das Leben und an die Menschheit. Was mit dem treibenden Schlagzeug-Groove und der „öligen” Bassline startet und irgendwo nachdenklich mit klarer Aussprache und Synthesizer untersetzt sein Plateau erreicht, endet in einer fast schon grenzwertig aufgebauschten Alternativ-Rock-Wall-of-Sound und einem schönen Schlussverse. Versöhnlich steht am Ende die Musik als Sinn und die Freude am Musizieren als Antwort auf eine der ganz großen Fragen.
Oftmals verlaufen wir uns beim Nachdenken ins Absurde, wie manche Textpassagen bei Endless Wellness. Aber ist das nicht gerade das „Schöne”? Es muss nicht immer alles Sinn ergeben, die Musik spricht für sich. Wieder mal. Bravo, Endless Wellness!
Cover Artwork: © Lea Brüning
