Zwischen Wachsein und Wegdriften: Antonia XM vertont in “Sleep” die Rastlosigkeit der Nacht

Mit „Sleep“ fängt Antonia XM das zarte Spannungsfeld zwischen Erschöpfung und Klarheit ein. Ein Song für alle, die nachts zu wach zum Schlafen sind.

Foto: (c) Kenji Araki

Es gibt Songs, die fühlen sich an, als würden sie im Halbschlaf entstanden sein – irgendwo zwischen Klarheit und Dämmerzustand. Antonia XM hat mit ihrer neuen Single „Sleep“ genau diesen Ort vertont. Über weiche Drums und flirrende Indie-Gitarren legt sich ihre Stimme. Warm, aber mit einer dunklen Kante, als würde sie selbst zwischen Ruhe und Unruhe pendeln.

„Oh I’m too tired to sleep tonight“

, singt Antonia XM und sofort ist man drin in diesem vertrauten Gefühl: körperlich erschöpft, mental hellwach. „Sleep“ ist kein klassischer Song über Schlaflosigkeit, eher ein poetisches Innehalten. Ein leises Ausharren in der Nacht. Zwischen Post-Punk und verträumtem Pop entsteht ein Sound, der sich zugleich rastlos und zärtlich anfühlt. In ihren Zeilen schwingt der Wunsch mit, den Moment zwischen Licht und Dunkelheit festzuhalten: „Maybe I got it all wrong but I don’t wanna be right.“ Das ist keine Resignation, sondern fast so etwas wie Akzeptanz – ein Sich-Fallenlassen in die Nacht, in ihre Geborgenheit und ihr Unbehagen zugleich.

Mit „Sleep“ zeigt Antonia XM erneut, wie intuitiv sie Klang und Gefühl miteinander verwebt. Wo viele Songs hell werden wollen, bleibt sie lieber im Zwielicht und schafft damit einen Ort, an dem man bleiben möchte. Eine Verdammung der Schlaflosigkeit. Und eine Liebeserklärung an die Nacht. Und wer noch tiefer in diese nächtliche Zwischenwelt eintauchen will: Seit gestern gibt’s auch das Musikvideo zu „Sleep“ – visuell eindrucksvoll und genauso hypnotisch wie der Song selbst.

Folge Antonia XM: Instagram

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